November 27, 2025
brown and white ceramic container on brown wooden table

Wenn das Lieblingsessen ungebetene Gäste anzieht: Schädlinge rund um Vorräte und Küche

Schädlinge im Vorratsschrank oder in der Küche sind oft ein peinliches Thema, dabei sind sie ein weit verbreitetes Alltagsproblem. Entscheidend ist weniger, ob einmal unerwartete Gäste auftauchen, sondern wie strukturiert darauf reagiert wird.

Wie Vorratsschädlinge ins Haus kommen

Die meisten Vorratsschädlinge reisen unbemerkt mit Lebensmitteln ein, etwa mit Mehl, Nüssen, Trockenobst oder Tierfutter. Motten, Käfer oder Milben können sich bereits in Verpackungen befinden, ohne dass dies beim Einkauf sichtbar wäre.​ Auch geöffnete Verpackungen, die lange im Schrank stehen, bieten ideale Bedingungen, insbesondere wenn sie nur mit einer Klammer verschlossen oder angerissen gelagert werden.

Erste Anzeichen erkennen

Typische Hinweise auf Vorratsschädlinge sind feine Gespinste in Mehl oder Müsli, kleine Larven in den Ecken von Schubladen, krümelige Rückstände oder winzige Käfer in und um Vorratsbehälter. Oft fällt auch auf, dass Verpackungen von innen „zerfressen“ wirken oder kleine Löcher aufweisen. In solchen Fällen sollte nicht nur das betroffene Produkt, sondern der gesamte Bereich entsorgt bzw. kontrolliert werden. Schädlinge halten sich nämlich gerne in Ritzen, hinter Leisten oder in Fugen auf, sodass der eigentliche Befall größer sein kann als der zuerst entdeckte Herd.

Richtig ausräumen, reinigen, entsorgen

Bei einem festgestellten Befall ist es sinnvoll, alle Schränke und Schubladen mit Lebensmitteln vollständig auszuräumen. Befallene Produkte gehören in gut verschlossenen Müllbeuteln sofort aus der Wohnung, damit sich Larven nicht weiter verteilen.​ Anschließend sollten Regalböden, Fugen und Ecken gründlich gereinigt werden, idealerweise zunächst trocken (saugen, wischen) und dann feucht mit einem milden Reinigungsmittel. Der Staubsaugerbeutel wird nach der Aktion entsorgt, um keine verbliebenen Tiere oder Eier zu behalten.​

Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist

Wenn sich Schädlinge trotz gründlicher Reinigungsaktionen immer wieder zeigen, kann das auf tieferliegende Ursachen wie schwer zugängliche Nischen, Hohlräume oder angrenzende Lagerbereiche hinweisen. Besonders in Mehrfamilienhäusern oder Betrieben, in denen mehrere Parteien an einen Lager- oder Küchenbereich angrenzen, lässt sich der Ursprung ohne Fachkenntnis oft schwer eingrenzen.​ In solchen Situationen ist es sinnvoll, die Situation mit Hilfe eines Profis bewerten zu lassen, der Art, Umfang und Ursachen des Befalls systematisch prüft und ein abgestimmtes Vorgehen empfiehlt.

Vorräte dauerhaft schützen

Zur Vorbeugung haben sich dicht schließende Glas- oder Kunststoffbehälter bewährt, in denen sich Mehl, Reis, Hülsenfrüchte oder Nüsse aufbewahren lassen. Transparente Dosen erleichtern zudem die regelmäßige Kontrolle, da Veränderungen schneller auffallen. Sinnvoll ist auch, Vorräte nach dem „First in, first out“-Prinzip zu nutzen: ältere Packungen werden zuerst verbraucht, neue kommen nach hinten. So wird verhindert, dass Lebensmittel über lange Zeit unbemerkt im Schrank stehen und Schädlingen ungestört als Nahrungsquelle dienen.​

Grenzen von Hausmitteln

Lebensmittelmottenfallen oder getrocknete Kräuter werden oft als einfache Lösungswege genannt. Pheromonfallen können bei Motten helfen, das Ausmaß des Befalls sichtbar zu machen und einen Teil der männlichen Tiere zu fangen, ersetzen aber keine systematische Reinigung und Ursachenanalyse.​

Reine Duftbarrieren, etwa mit Lavendel oder Lorbeer, wirken allenfalls abschreckend auf einzelne Arten und dienen eher zur Unterstützung als zur alleinigen Bekämpfung. Bei starkem oder wiederkehrendem Befall reicht dieser Ansatz meist nicht aus, weil Nester und Entwicklungsorte unberührt bleiben.​